Sicherheit hat Vorrang. Dieser Satz gilt auch für die Sicherheits-Prüfung selbst. Zum Beispiel arbeiten die Experten der deutschen Prüfgesellschaft Dekra unter Anwendung besonder Schutzmaßnahmen. Man erfülle den satzungsgemäßen Auftrag auch unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Krise, teilt Dekra mit.
"In den Lebensbereichen im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause sorgen wir auch unter schwierigen Bedingungen für die Sicherheit der Menschen in Deutschland und in aller Welt", sagt der Dekra-Vorstandsvorsitzende Stefan Kölbl. Vor Ort in der Fläche habe man den direkten Kontakt zwischen Experten und Kunden auf ein Minimum reduziert.
Darüber hinaus werden immer mehr Dienstleistungen ganz oder teilweise auf digitalem Weg erbracht, etwa Audits, Gutachten, Trainings und Zertifizierungen. Der Dekra-Chef betont, dass die Corona-Pandemie das Unternehmen 2020 mit hoher Wahrscheinlichkeit von seinem 16-jährigen Wachstumskurs abbringen wird.
2019 erzielte die Expertenorganisation trotz eines bereits anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds ein Umsatzplus von 2,0 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro bei einem Mitarbeiterbestand zum Jahresende von nahezu 44.000.
Für 2020 rechnet Stefan Kölbl mit einem Umsatzrückgang. Die Entwicklung sei davon abhängig, wie lange der Shutdown der Wirtschaft anhalte. In den Zahlen zum ersten Quartal 2020 sind die Folgen der Corona-Krise bereits sichtbar. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,0 Prozent.
Im Kampf gegen die Corona-Krise hat Dekra auf der hauseigenen Homepage (www.dekra.de/de/krisenmanagement) verschiedene Dienstleistungen aus aktuellem Anlass gebündelt: Diese reichen von Corona-Schutzmasken-Prüfungen über Ausnahmezulassungen für Desinfektionsmittel oder Cybersecurity-Anti-Phishing-Tipps bis zu einer kostenlosen Online-Unterweisung "Sicherer Transport von Corona-Tests".
Trotz Covid-19 läuft die systemrelevante periodische Fahrzeugprüfung unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen weiter: Regelmäßige technische Untersuchungen dienen nach Aussage des deutschen Bundesverkehrsministeriums der Sicherheit im Straßenverkehr und der Aufrechterhaltung von Logistikketten.
"Unsere mehr als 500 eigenen Prüflokationen sind bundesweit und flächendeckend geöffnet – und wir prüfen weiterhin auch in Kfz-Werkstätten", sagt der Dekra-Chef. "Das allerdings nach strikten Regeln, mit denen wir sowohl Kunden als auch Mitarbeiter schützen."
Wie man aus der Not eine Tugend macht, zeigt derzeit die Industrie. Sie nutzt die Zeit der Werksschließungen dafür, die Sicherheit in ihren Fabriken zu verbessern. "Wir spüren momentan eine hohe Nachfrage nach Dienstleistungen rund um die Inspektion und Prüfung von Anlagen und Materialien – beispielsweise in der Automobilbranche", berichtete Stefan Kölbl. "Der Stillstand wird genutzt, um die regulatorischen Sicherheitsstandards zu erfüllen."
Außerdem werden vermehrt Fernprüfungen per kontaktfreier Remote-Technik und Remote-Audits bei Dekra Certification durchgeführt.
Fotocredits: Dekra
Quelle: GLP mid