In Deutschland gibt es immer weniger Kinder – doch diese verfügen, allein auf ihren Sparkonten, über ein milliardenschweres Vermögen. Die 6- bis 13-Jährigen sind für Banken und Sparkassen eine begehrte Zielgruppe und oftmals schon bei Schuleintritt Inhaber eines eigenen Girokontos. Da bis zum 18. Lebensjahr Eltern alle Finanzaktivitäten ihrer Kinder genehmigen müssen, sollten sie bei der Eröffnung des ersten Girokontos für den Nachwuchs einige Kriterien beherzigen.
Eltern entscheiden über individuelle Nutzung
Das eigene Girokonto markiert für ein Kind einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum eigenverantwortlichen Umgang mit seinen Finanzen. Laut Gesetz ist ein Kind ab dem siebten Lebensjahr ‚eingeschränkt geschäftsfähig‘. Viele Geldinstitute erachten allerdings ein Mindestalter von zwölf Jahren als sinnvoll, weil die meisten Kinder bis dahin bereits erste praktische Erfahrungen im Umgang mit Geld, z. B. mit Taschengeld, gemacht haben.
Beide Eltern müssen ihr schriftliches Einverständnis zur Kontoeröffnung geben. Das gilt auch dann, wenn die Eltern getrennt oder geschieden sind – es sei denn, ein Elternteil ist alleine sorgeberechtigt. Sie können auch individuell festlegen, in welchem Umfang ihr Kind das Girokonto nutzen darf. Dazu gehören unter anderem Beschränkungen über die Höhe der täglichen Verfügungen. Achten Sie also besonders darauf, wie flexibel sich das Geldinstitut zeigt.
Mit der Kontoeröffnung erhält das Kind meistens eine Geld- beziehungsweise Bankkarte, die es für Barabhebungen oder, bei Karten mit Maestro-Funktion, zur bargeldlosen Zahlung im Geschäft benutzen kann. Hinsichtlich Bargeldabhebungen am Automaten sollten Eltern ihren Kindern beibringen, darauf zu achten, an welchen Automaten sie gebührenfrei Geld abheben können. Je jünger das Kind, umso wichtiger ist es, dass Eltern verschiedene Abläufe mit den Kindern üben. Nur so können Selbstsicherheit und Routine wachsen.
Diese Punkte sind ein Muss
Bei der Entscheidung über ein Girokonto geht es zunächst einmal darum, das geeignete Geldinstitut zu finden. Dabei helfen diese Stichpunkte:
– Bank-Filiale in Nähe des Elternhauses: die meisten Kinder sind noch nicht sehr mobil.
– Kostenlose Kontoführung – mindestens bis zum 18. Geburtstag
– Keine zusätzlichen Kosten für Kontoauszüge und Buchungen
– Geldautomaten-Netz im Bewegungsradius des Kindes
– Verzinsung des Kontoguthabens
– Prepaid-Kreditkarte für ältere Kinder (z. B. für Klassenfahrten, Auslandsaufenthalte)
Hilfe für das Kind
Kinder sind absolut schuldenfrei. Bis zum 18. Lebensjahr darf das Girokonto ausschließlich auf Guthabenbasis geführt werden. Je achtsamer Eltern sie beim Umgang mit dem ersten eigenen Girokonto unterstützen und begleiten, desto besser lernt der Nachwuchs, Verantwortung für die eigenen Finanzangelegenheiten zu übernehmen. Sie können zum Beispiel auf ein kostenfreies Girokonto von 1822direkt zurückgreifen.