Die Cola-Steuer in Frankreich soll Geld in die leere Staatskasse spülen, doch macht diese neue Art von Abgabe Sinn oder ist sie einfach nur absurd?
Die Franzosen diskutieren derzeit ganz besonders über eine bestimmte Abgabe, die sogenannte Cola-Steuer. Seit Jahresbeginn sind alle mit Süßstoff oder Zucker angereicherten Getränke teurer geworden. Dazu zählen neben der braunen Brause auch Fruchtsäfte, Energydrinks und Milchshakes. Pro Flasche muss der Kunde demnach 11 -20 Cent mehr bezahlen.
Im Zuge der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen konzentriert sich die konservative Regierung um Sarkozy auf Reformen in Nischenbereichen. Im Rahmen dieser Pläne sollen auch die Steuern auf Zigaretten und Alkohol angehoben werden.
Doch mit der Cola-Steuer ist Frankreich nicht alleine, in Ungarn wurde bereits im Juli 2011 eine Fastfood-Abgabe eingeführt, bei der besonders süße und salzige Lebensmittel besteuert werden.
Die Cola-Steuer in Frankreich soll das Loch in der Haushaltskasse stopfen und gleichzeitig der Fettleibigkeit den Kampf ansagen
Für die französische Regierung stellt die Steuererhöhung ein potentes Mittel dar um das Loch in der Staatskasse zu stopfen. Bei den rund 1,7 Billionen fehlenden Euro, welche 85,3 Prozent des BIP ausmachen, sind die rund 280 Millionen Euro an Mehreinnahmen durch die Cola-Steuer jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Genau genommen handelt es sich hierbei aber auch nicht um eine echte Steuererhöhung, sondern vielmehr um eine Anpassung des Mehrwertsteuersatzes von 7 auf 19 Prozent im Bereich der Softdrinks. Damit sind die süßen Getränke in Frankreich nicht mehr Produkte „erster Notwendigkeit“, wie beispielsweise Brot oder Energie.
Von Regierungsseite aus argumentiert man natürlich mit dem Aspekt der Gesundheit. Mit der neu eingeführten Abgabe soll das Essverhalten der Bürger vom ungesunden Fastfood weg „gelenkt“ und so Fettleibigkeit bekämpft werden.
Frankreich bietet nicht die einzige absurde Steuer
Die Steuer als Mittel gegen das Dicksein, damit ist Frankreich nicht alleine. In Dänemark wurde einst eine sogenannte Fettsteuer eingeführt, bei der pro Kilogramm gesättigter Fettsäuren 2,15 Euro fällig werden und zwar unabhängig vom Nahrungsmittel.
In Griechenland hingegen geht es noch eine Spur kurioser zu. So müssen für Leichenwagen hohe Abgaben gezahlt werden, da sie nicht mehr als Nutzfahrzeuge gelten, sondern steuerlich mit Luxusautos gleichgesetzt werden. Des Weiteren hat die griechische Regierung einst beschlossen, dass ein Swimmingpool als Luxusgut anzusehen ist. In der Folge müssen die Bürger dafür ordentlich Abgaben zahlen und zwar berechnet nach der Größe des Beckens.
Auch in Deutschland gibt es eine absurde Steuern. Prostituierte in Bonn müssen dort sechs Euro pro Nacht an Sex-Steuer bezahlen, andernfalls drohen 100 Euro Bußgeld. Die Stadt Essen hatte bereits ebenfalls Pläne geschmiedet und hätte mit einer Solarium-Steuer der ehemaligen deutschen Hauptstadt in nichts nachgestanden.