Preisdruck, Preiskampf und Preiserhöhungen bestimmen in vielen Wirtschaftszweigen das Tagesgeschäft – und jede falsche Entscheidung kann von Kunden, Partnern und auch der Konkurrenz abgestraft werden. Eine aktuelle weltweite Studie zeigt: Das Potenzial von gutem Pricing wird vielerorts kräftig unterschätzt.
Obwohl der Vertrieb bei knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen als wichtigster Bereich gesehen wird, um den Gewinn zu vergrößern und an Preisschrauben zu drehen, scheint für viele Unternehmen das richtige Pricing ein Problem zu sein – nur zwölf Prozent glauben, dass sie über die Stellschraube Preis ihren Gewinn erhöhen können, wie der Global Pricing Study 2019 der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners aufzeigt. "Diese Ergebnisse belegen, dass Firmen die Bedeutung des Preises als wichtigsten Gewinntreiber noch gnadenlos unterschätzen", sagt CEO Dr. Georg Tacke.
Das Problem sei, dass viele Unternehmen nicht einkalkulierten, dass nicht die komplette Preiserhöhung im Gewinn wiederzufinden sei: Die Hälfte der Unternehmen will laut Umfrage die Preise in Höhe der Inflationsrate erhöhen, nur 13 Prozent darüber hinaus gehen. "Das ist desaströs", sagt Tacke. "Die sogenannte Preisdurchsetzungsrate ist bei den meisten Unternehmen immer noch viel zu niedrig. Sie liegt aktuell im Schnitt bei 28 Prozent, das bedeutet: Wenn ein Unternehmen eine Preiserhöhung von zehn Prozent plant und an den Markt kommuniziert, kommt effektiv lediglich eine Steigerung von 2,8 Prozent heraus". Der Experte empfiehlt daher, dass geplante Preiserhöhungen deutlich über den tatsächlichen Kostensteigerungen liegen sollten.
Die Studie hat auch ergeben, dass Unternehmen sich einem stärkeren Preiskampf als vor zwei Jahren ausgesetzt sehen – und dass rund ein Drittel der Unternehmen einen Preiskampf mit der Konkurrenz selbst gestartet hat. Davon rät der Experte ab: Bei einem Preiskampf gäbe es nur Verlierer.
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Quelle: GLP wid